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Pressemitteilung

Boomregion – Landschaften im Wandel“ - Bericht über den Vortrag von Alfred Ringler

Alfred Ringler ist im Landkreis Erding bekannt für seine faszinierenden Vorträge mit alten und modernen Fotos und den dazu passenden Informationen. Kein Wunder, dass ÖDP-Kreisvorsitzender Stephan Treffler im Saal vom Mayr Wirt in Erding 60 Interessenten begrüßen konnte.

Der Referent, Diplombiologe, Buchautor und Leiter des Bayerischen Landschaftspflegekonzepts, verdeutlichte den Wandel der Landschaften durch einen historischen Aufriss von der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.

Kriege und ihre Folgen, Entwicklungen in der Landwirtschaft, z.B. durch die Umstellung von Mist auf Gülle und Spritzmittel sowie Maisanbau führten ebenso wie der Flughafenbau und die in Bayern einzigartige Zunahme von Besiedelung und Bevölkerung in unserer Region führten zu massiven Veränderungen.

Ringler zeigte dies an Fotos von einst und heute an jeweils denselben Stellen – erkennbar zum Beispiel durch die gleichen Bäume oder Kirchen im Hintergrund: Blumenwiesen wie die berühmte Semptwiese bei Eichenkofen sind Jahrzehnte später verschwunden. Von den Wollgräsern und 1939 noch massenhaft vorkommenden Trollblumen kaum mehr eine Spur. Noch 1963 gab es im Erdinger Moos Wiesen mit Gebirgsenzian oder auch Gebiete mit Sumpfohreulen da, wo heute der Golfplatz Eichenried ist.

Besonders tragisch nannte Ringler die Entwässerung von Mooren, wie z.B. des Erdinger Mooses, als Folge des Flughafenbaus. Moore sind ein wirksames Mittel gegen den Treibhauseffekt, weil sie Kohlenstoff aufnehmen und lagern. Werden sie aber entwässert, dann mutieren sie zu Klimagasschleudern. Ringler bezifferte die hier verursachte Freisetzung von CO2 so hoch wie die von 2,4 Milliarden gefahrenen Pkw-Kilometern.

Ringler betonte allerdings, es sei ihm fern, einseitig zu lamentieren. Es gebe auch positive Entwicklungen, die man nicht verschweigen dürfe. So berichtete er z.B. dass es heute wesentlich mehr Bäume als früher gebe – eine Folge der Bautätigkeit. Auch im Umgang mit Abfall und Deponien gebe es positive Entwicklungen. Ihn freue auch, dass von heutigen Jugendlichen Biodiversität entdeckt und auch geschätzt werde, wo sie in der Zwischenzeit verloren und vergessen gewesen sei.

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